Bakterielle Vaginose

Erfolgreiche Kurzzeitpflege

Wenn sich das Scheidenmilieu verändert, kann dies zu unangenehmen Beschwerden führen – ein häufiges Beispiel dafür ist die bakterielle Vaginose. Diese Scheideninfektion betrifft viele Frauen im Laufe ihres Lebens, vor allem dann, wenn das Gleichgewicht der natürlichen Vaginalflora gestört wird. Bakterien, die eigentlich in geringem Maße vorhanden sind, können sich übermäßig vermehren und das empfindliche Gleichgewicht zwischen schützenden Milchsäurebakterien und anderen Keimen stören. Für Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko, etwa durch Medikamente, Hormonveränderungen oder altersbedingte Veränderungen der Scheidenflora, ist es besonders wichtig, frühzeitig zu handeln. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen verständlich, was hinter einer bakteriellen Vaginose steckt, wie sie erkannt und behandelt wird – und was Sie selbst zur Vorbeugung tun können.

Zusammenfassung: 7 Fakten zur bakteriellen Vaginose

  1. Bakterielle Vaginose ist keine klassische Infektion, sondern eine Verschiebung des Scheidenmilieus.
  2. Der häufigste Erreger ist das Bakterium Gardnerella vaginalis.
  3. Typische Symptome sind dünnflüssiger Ausfluss und unangenehmer Geruch.
  4. Die Erkrankung kann auch ohne Geschlechtsverkehr auftreten.
  5. Antibiotika sind die gängigste Behandlung, Probiotika können ergänzend helfen.
  6. Eine intakte Scheidenflora mit ausreichend Laktobazillen schützt vor erneuten Infektionen.
  7. Frühzeitige Maßnahmen senken das Risiko für Folgeerkrankungen deutlich.

Was ist eine bakterielle Vaginose?

Die bakterielle Vaginose ist eine Dysbalance im Scheidenmilieu, bei der sich schädliche Keime gegenüber den schützenden Milchsäurebakterien durchsetzen. Während in einer gesunden Vagina vor allem Laktobazillen das bakterielle Gleichgewicht aufrechterhalten, nimmt bei einer Vaginose der Anteil an anaeroben Bakterien wie Gardnerella vaginalis überhand. Diese Veränderung kann zu unangenehmen Symptomen führen, ist aber in vielen Fällen behandelbar.

Eine bakterielle Vaginose ist keine klassische Infektion durch Eindringen fremder Keime, sondern eine Verschiebung der bakteriellen Zusammensetzung in der Scheide. Es handelt sich daher um eine sogenannte bakterielle Fehlbesiedlung. Diese kann durch verschiedene Faktoren wie hormonelle Umstellungen, bestimmte Medikamente oder eine übertriebene Intimhygiene begünstigt werden.

Gerade im höheren Alter, wenn die Schleimhäute empfindlicher werden und der natürliche Schutz der Scheidenflora abnimmt, kann eine bakterielle Vaginose häufiger auftreten. Umso wichtiger ist es, die Anzeichen zu kennen und frühzeitig zu reagieren.

Symptome: Woran Sie eine bakterielle Vaginose erkennen

Eines der auffälligsten Symptome einer bakteriellen Vaginose ist ein veränderter Ausfluss. Dieser ist oft grau-weißlich, dünnflüssig und geht mit einem unangenehmen, fischartigen Geruch einher. Viele Betroffene bemerken die Beschwerden besonders nach dem Geschlechtsverkehr, da sich der Geruch dabei verstärken kann.

Anders als bei anderen Scheideninfektionen wie Pilzinfektionen treten bei der Vaginose meist keine starken Schmerzen oder Juckreiz auf. Dennoch kann es zu einem leichten Brennen oder einem allgemeinen Unwohlsein im Intimbereich kommen. Auch häufiges Wasserlassen oder ein Spannungsgefühl in der Scheide sind möglich.

Die Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein – manche Frauen bemerken kaum Veränderungen, während andere deutliche Beschwerden entwickeln. Bei Unsicherheit oder wiederholtem Auftreten ist in jedem Fall eine ärztliche Abklärung ratsam.

Ursachen und Risikofaktoren im Überblick

Die genaue Ursache einer bakteriellen Vaginose lässt sich oft nicht eindeutig bestimmen. Es handelt sich um eine multifaktorielle Erkrankung, bei der verschiedene Einflüsse zusammenkommen. Eine übermäßige Intimhygiene – etwa durch die Verwendung von aggressiven Waschlotionen – kann das Scheidenmilieu stören und die Vaginalflora schwächen.

Auch hormonelle Veränderungen spielen eine Rolle. Besonders in den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel, wodurch sich das Scheidenmilieu verändert und die Laktobazillen zurückgehen. Das begünstigt eine bakterielle Fehlbesiedlung. Gleiches gilt für Antibiotikatherapien, die nicht nur Krankheitserreger, sondern auch schützende Keime zerstören können.

Weitere Risikofaktoren sind häufig wechselnde Sexualpartner, bestimmte Verhütungsmethoden (z. B. Spirale), Rauchen und ein geschwächtes Immunsystem. Einmal aufgetreten, kann eine bakterielle Vaginose immer wiederkehren, wenn die Ursache nicht beseitigt wird.

Behandlung der bakteriellen Vaginose: Was hilft wirklich?

Zur Behandlung einer bakteriellen Vaginose kommen in der Regel Antibiotika wie Metronidazol oder Clindamycin zum Einsatz – entweder oral oder als Vaginalgel bzw. -zäpfchen. Diese Medikamente bekämpfen gezielt die übermäßigen Bakterien in der Scheide. Wichtig ist, die Therapie konsequent durchzuführen, um Rückfälle zu vermeiden.

Neben der medikamentösen Behandlung setzen viele Frauen ergänzend auf Probiotika, die Laktobazillen enthalten. Diese sollen helfen, die Scheidenflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen und das Risiko für erneute Infektionen zu senken. Hierfür eignen sich vaginale Präparate, aber auch spezielle Nahrungsergänzungsmittel.

In manchen Fällen empfiehlt sich eine begleitende Therapie des Partners – insbesondere bei häufigem Rückfall. Wichtig ist außerdem, auf eine milde, pH-neutrale Intimhygiene zu achten und gegebenenfalls den Lebensstil anzupassen (z. B. Rauchen aufgeben, Stress reduzieren).

Bakterielle Vaginose: Verlauf, Komplikationen und Langzeitfolgen

Eine bakterielle Vaginose verläuft häufig mild, kann jedoch auch zu Komplikationen führen – besonders, wenn sie unbehandelt bleibt. Das gestörte Scheidenmilieu bietet Krankheitserregern eine gute Angriffsfläche und erhöht das Risiko für weitere Infektionen, etwa durch Pilze oder sexuell übertragbare Keime.

In seltenen Fällen kann sich die Infektion auf die Gebärmutter oder die Eileiter ausweiten. Auch Blasenentzündungen treten häufiger auf. Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder chronischen Erkrankungen können solche Komplikationen ernsthafte Folgen haben.

Wird die bakterielle Vaginose früh erkannt und richtig behandelt, heilt sie in der Regel folgenlos aus. Dennoch ist bei wiederholtem Auftreten eine Ursachenforschung sinnvoll – etwa in Bezug auf die Scheidenflora, Lebensgewohnheiten oder hormonelle Einflüsse.

Ursachen, Folgen und Prävention der bakteriellen Vaginose

Die bakterielle Vaginose hat viele Ursachen, lässt sich aber in den meisten Fällen gut in den Griff bekommen – wenn man versteht, wie das Scheidenmilieu funktioniert und wie sich das Gleichgewicht der Keime erhalten lässt.

Wie entsteht eine bakterielle Vaginose?

Die Hauptursache ist das Ungleichgewicht zwischen schützenden Milchsäurebakterien und krankmachenden Keimen wie Gardnerella. Wird das Scheidenmilieu aus dem Takt gebracht – etwa durch hormonelle Schwankungen, Medikamente oder eine aggressive Intimpflege – können sich schädliche Bakterien unkontrolliert ausbreiten.

Auch häufiges Waschen, das Tragen von synthetischer Unterwäsche oder das Verwenden von Intimsprays kann die Scheidenflora reizen und die Zahl der Laktobazillen verringern. So gerät die Vaginalflora schnell aus dem Gleichgewicht.

Welche Folgen hat eine unbehandelte Vaginose?

Bleibt eine bakterielle Vaginose unbehandelt, kann sie chronisch werden. Die Symptome kehren dann immer wieder oder gehen in schwerwiegendere Infektionen über. Auch die Gefahr, sich mit anderen Keimen zu infizieren, steigt deutlich – etwa bei Geschlechtsverkehr oder medizinischen Eingriffen.

Insbesondere bei bestehenden Grunderkrankungen, in den Wechseljahren oder bei geschwächter Immunabwehr sollte eine bakterielle Vaginose nicht unterschätzt werden. Sie kann das Wohlbefinden deutlich beeinträchtigen und unnötige gesundheitliche Risiken verursachen.

Was kann man zur Vorbeugung tun?

Eine gesunde Scheidenflora ist der beste Schutz. Wichtig ist eine sanfte Intimpflege, die auf Seifen und parfümierte Produkte verzichtet. Baumwollunterwäsche, eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf übermäßiges Duschen im Intimbereich helfen, das Gleichgewicht der Scheidenflora zu erhalten.

Auch probiotische Produkte zur Stärkung der Vaginalflora – etwa nach einer Antibiotikatherapie – können das Risiko für bakterielle Infektionen senken. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen geben zusätzliche Sicherheit.

5 Dinge, die bei bakterieller Vaginose zu beachten sind

Die bakterielle Vaginose kann durch einfache Maßnahmen positiv beeinflusst werden. Wer auf eine gesunde Intimflora achtet und einige Grundregeln befolgt, kann Beschwerden vorbeugen oder lindern:

  • Keine Seifen im Intimbereich verwenden: Milde Waschlotionen oder reines Wasser reichen völlig aus.
  • Baumwollunterwäsche bevorzugen: Sie ist atmungsaktiv und reizt das Scheidenmilieu nicht unnötig.
  • Geschlechtsverkehr mit Kondom: Das schützt vor zusätzlichen Keimen und bewahrt das bakterielle Gleichgewicht.
  • Nach Antibiotika Probiotika anwenden: So kann die Scheidenflora sich schneller erholen.
  • Stress vermeiden: Dauerstress beeinflusst das Immunsystem negativ und kann Infektionen begünstigen.

Wer diese Punkte berücksichtigt, kann das Risiko für eine bakterielle Vaginose deutlich senken. Besonders bei wiederholtem Auftreten lohnt sich ein bewusster Blick auf Lebensgewohnheiten und Pflegeprodukte.

Fazit: Die bakterielle Vaginose verstehen und vorbeugen

Die bakterielle Vaginose ist eine häufige, aber gut behandelbare Veränderung des Scheidenmilieus. Wer auf die typischen Symptome achtet – etwa unangenehmer Geruch oder veränderter Ausfluss – kann rechtzeitig handeln. Die Behandlung mit Antibiotika ist meist wirksam, sollte aber durch Maßnahmen zur Stabilisierung der Vaginalflora ergänzt werden.

Gerade im Alter oder bei gesundheitlichen Vorbelastungen ist es wichtig, dem eigenen Körper zuzuhören und frühzeitig Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Eine gesunde Scheidenflora schützt nicht nur vor erneuten Infektionen, sondern trägt insgesamt zum Wohlbefinden bei. Vertrauen Sie bei Beschwerden auf die ärztliche Diagnose und nutzen Sie einfache Möglichkeiten zur Selbsthilfe – für ein gutes Gefühl im Alltag.

FAQ zur bakteriellen Vaginose

Was ist eine bakterielle Vaginose?

Die bakterielle Vaginose ist eine Störung der natürlichen Vaginalflora. Dabei kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen schützenden Milchsäurebakterien (Laktobazillen) und schädlichen Keimen wie Gardnerella vaginalis. Diese Fehlbesiedlung verursacht Symptome wie dünnflüssigen, unangenehm riechenden Ausfluss. Die Erkrankung ist nicht entzündlich, aber unangenehm. Sie betrifft viele Frauen, besonders bei hormonellen Schwankungen oder nach Antibiotikaeinnahme. Eine gezielte Behandlung bringt die Scheidenflora meist wieder ins Gleichgewicht.

Ist die bakterielle Vaginose ansteckend?

Die bakterielle Vaginose ist nicht im klassischen Sinn ansteckend, wie etwa eine Pilzinfektion. Dennoch kann es beim Geschlechtsverkehr zu einer Übertragung der beteiligten Keime kommen. Daher wird bei häufigem Wiederauftreten empfohlen, auch den Partner medizinisch zu überprüfen. Die Nutzung von Kondomen kann helfen, das Risiko zu verringern. Wichtig ist eine stabile Scheidenflora, um das natürliche Schutzsystem der Scheide dauerhaft zu erhalten und Rückfälle zu vermeiden.

Wie wird die bakterielle Vaginose behandelt?

Die Behandlung erfolgt meist mit Antibiotika wie Metronidazol oder Clindamycin, die entweder oral eingenommen oder lokal in die Scheide eingebracht werden. Zusätzlich können Probiotika helfen, die Vaginalflora mit Laktobazillen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wichtig ist, die Therapie vollständig durchzuführen, auch wenn die Symptome früh zurückgehen. Bei wiederholtem Auftreten kann eine längerfristige Stabilisierung der Scheidenflora durch Milchsäureprodukte sinnvoll sein. Eine Rücksprache mit dem Arzt wird empfohlen.

Kann eine Vaginose von selbst verschwinden?

In wenigen Fällen kann sich eine leichte bakterielle Vaginose von selbst zurückbilden, insbesondere wenn das Scheidenmilieu stabil genug ist, um die Keime zurückzudrängen. In der Regel ist jedoch eine gezielte Behandlung erforderlich, um Beschwerden wie Ausfluss und Geruch wirksam zu beseitigen. Ohne Therapie kann sich die Fehlbesiedlung festsetzen und das Risiko für weitere Infektionen oder Entzündungen erhöhen. Daher ist ein ärztlicher Rat bei anhaltenden Symptomen dringend anzuraten.

Wie lässt sich einer Vaginose vorbeugen?

Zur Vorbeugung der bakteriellen Vaginose hilft eine sanfte Intimhygiene ohne Seifen oder parfümierte Produkte. Tragen Sie luftige Baumwollunterwäsche und vermeiden Sie Intimsprays. Nach Antibiotikatherapien können Probiotika die Vaginalflora stärken. Auch ein stabiles Immunsystem, regelmäßige Vorsorge und das Vermeiden unnötiger Reizungen durch häufigen Geschlechtsverkehr ohne Schutz fördern das Gleichgewicht der Scheidenflora. Ein achtsamer Umgang mit dem eigenen Körper schützt vor erneuten Infektionen und langfristigen Beschwerden.

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